31/10/2012

Ensino de Português no Estrangeiro tem novas regras (iol - 30 Out. 2012)



http://www.iol.pt/push/iol-push---sociedade/ensino-portugues-diario-da-republica/1388300-6182.html

Ensino de português no estrangeiro tem novas regras

30/10/2012  - 12h 40

A introdução de propinas e a contratação de professores por dois anos são as principais alterações introduzidas pelo novo regime do ensino de português no estrangeiro (EPE), publicado esta terça-feira em Diário da República e que entra em vigor quarta-feira.

De acordo com a agência Lusa, o decreto-lei, assinado pelo primeiro-ministro e pelos ministros das Finanças, Negócios Estrangeiros e Educação, aponta como objetivo das alterações «maior flexibilidade e dinamismo» e «mais equilíbrio e capacidade de resposta» da rede de ensino português no estrangeiro.

O diploma institui a «possibilidade de cobrança» de taxas de frequência (propinas) nos casos em que «o Estado português for responsável pelo ensino», ou seja nos cursos de português paralelos aos sistemas de educação dos países de acolhimento, e de taxas pela certificação das aprendizagens aos alunos que queiram ver as suas competências reconhecidas.

Diploma foi publicado esta terça-feira em Diário da República As referidas taxas serão aplicadas à generalidade dos alunos, exceto nos casos de «comprovada carência ou insuficiência económica».

O diploma remete para portaria a publicar pelos ministérios dos Negócios Estrangeiros e das Finanças, o valor das propinas e as condições em que os alunos poderão beneficiar de isenções.

O Governo tinha anunciado em março a introdução de uma propina de 120 euros a pagar pelos alunos de português no estrangeiro para cobrir despesas com os manuais e com a certificação.

A ideia era aplicar a taxa no presente ano letivo, mas o executivo não aprovou em tempo útil a legislação necessária para poder cobrar a propina, que desde o seu anúncio foi contestada por sindicatos, pais e professores.
A legislação hoje publicada prevê ainda o aumento de um para dois anos das comissões de serviço dos professores no estrangeiro, admitindo a sua renovação por períodos semelhantes até um máximo de seis anos.

«No que diz respeito ao prazo de duração da comissão de serviço dos professores e leitores do ensino português no estrangeiro, constatou-se que, aumentando-o para dois anos, obtém-se maior estabilidade no exercício das funções docentes, sem afetar as necessidades de gestão da rede», refere o texto.

29/10/2012

"Die öffentlichen Schulen sollten die HSK-Kurse übernehmen" - Walter Leimgruber (NZZaS, 28-10-2012)



http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/die-oeffentlichen-schulen-sollten-die-kurse-uebernehmen-1.17729470

«Die öffentlichen Schulen sollten die Kurse übernehmen»

Der Präsident der Migrationskommission fordert, dass der Staat Migranten in ihrer Muttersprache unterrichtet. Er wünscht sich mehr Lehrer ausländischer Herkunft

NZZaS - Schweiz - Dossier: Migration  (28.10.2012) 

Walter Leimgruber warnt vor dem Aus des Sprachunterrichts für Ausländer. Er verlangt, dass die Schulen das Angebotübernehmen und es für allezugänglich machen. 

Interview: Daniel Friedli

NZZ am Sonntag: Der Unterricht für Ausländer in heimatlicher Sprache und Kultur ist gefährdet. Wie sehen Sie die Situation?

Walter Leimgruber: Aus Sicht der Integration ist das gefährlich. Ein gute Ausbildung in der Muttersprache ist essenziell, die haben wir Schweizer auch. Fällt sie weg, ist mit mehr Kindern zu rechnen, die Lernschwierigkeiten haben und folglich Probleme an der Schule und auch im Deutschunterricht. Das kann uns nicht egal sein.

Wie lässt sich das ändern?

Die öffentlichen Schulen sollten die Kurse übernehmen und selber anbieten. So wäre dieser wichtige Sprachunterricht garantiert. Gleichzeitig könnte man besser kontrollieren, dass die Qualität stimmt und keine Ideologien gelehrt werden.

Wie stellen Sie sich das konkret vor?

Man müsste die Fächer in den Lehrplan aufnehmen, als normalen Teil des Unterrichts, der auch Schweizer Schülern offensteht. Natürlich wäre zu klären, wie viele Stunden es braucht und für wen sie obligatorisch sind. Und man müsste prüfen, ob die betroffenen Kinder in anderen Fächern entlastet werden können. Ein Schüler türkischer Herkunft etwa sollte erst die eigene Sprache beherrschen, bevor er neben Deutsch noch Englisch und Französisch lernt. Sonst kann er zuletzt alles gleich schlecht.

Viele Migrantenkinder können kaum Deutsch, Sie wollen nun die Muttersprache stärken. Stimmt dieser Ansatz?

Man darf das eine nicht gegen das andere ausspielen. Studien zeigen, dass das Erlernen einer zweiten Sprache auf einer guten Kenntnis der Erstsprache beruht. Wenn Kinder also ihre Muttersprache beherrschen, lernen sie auch einfacher Deutsch.

Fördert der Unterricht in der Muttersprache nicht mehr die Abschottung als die Integration?

Auch hier besteht eine Wechselwirkung. Integration heisst nicht, dass man die eigene Kultur aufgibt. Vielmehr erleichtert die Verankerung in der eigenen Kultur den Schritt in eine zweite. Die Kinder sind stabiler und offener, sie fühlen sich weniger zwischen alter und neuer Heimat hin und her gerissen. Das grösste Hindernis für die Integration ist das Gefühl, zwischen Stuhl und Bank zu rutschen und weder zur Schweiz noch zum Land der Eltern zu gehören.

Ihre Ideen sind kostspielig. Die Kantone werden keine Freude haben.

Wenn man das Gesamtbild betrachtet, wird die Rechnung schnell positiv. Mehrsprachigkeit ist ein Gewinn und öffnet Perspektiven in Ausbildung und Karriere. Natürlich werden Kantone und Schulen jammern. Das Geld ist an der Schule aber besser investiert, als wenn der Staat später schlecht ausgebildete Schüler durch Arbeitslosigkeit oder Sozialhilfe begleiten muss. Wir sollten in die Zukunft investieren, nicht Defizite verwalten.

Wieso muss der Staat das Angebot finanzieren?

Eine Beteiligung der Herkunftsländer ist natürlich erwünscht. Auch Eltern sollten, wo dies möglich ist, ihren Beitrag leisten.

Ist die Schule das richtige Versuchsfeld für Integrationsprogramme? Müsste nicht primär und stärker die Wissensvermittlung im Vordergrund stehen?

Wer soll die Aufgabe sonst übernehmen? Natürlich muss man die Eltern in die Pflicht nehmen, die leider vielfach Erziehungsaufgaben vernachlässigen. Ebenso braucht es Betreuung und Beratung. Die Schulen haben aber eine zentrale Funktion bei der Integration, ob sie wollen oder nicht. Wir müssen sie dabei noch stärker unterstützen. Es wäre zum Beispiel gut, wenn noch mehr Lehrer mit Migrationshintergrund unterrichten würden. Sie kennen die Probleme und können ausländischen Schülern ein Vorbild sein. Dasselbe gilt übrigens für alle staatlichen Institutionen. Dass Migranten dort Karriere machen, ist leider noch die Ausnahme.

Kann die Schule das alles leisten, ohne dass die Qualität für die einheimischen Schüler sinkt?

Diese Frage kommt immer wieder. Die Erfahrung ist unterschiedlich. Es gibt Schulen, wo die Durchmischung die Lehrer zu Höchstleistungen anspornt, von denen auch die einheimischen Schüler profitieren. Aber es gibt natürlich auch andere Fälle. Ich wünschte mir, die Schulen wären etwas flexibler. Lehrer müssen ja nicht mit allen Schülern dasselbe machen, sie könnten unterforderte Schüler speziell fördern. Mit engagierter Pädagogik liesse sich viel bewirken – vorausgesetzt, die Schule und die Politik bieten die nötige Unterstützung.

Dann könnte man ja gleich separate Klassen einführen.

Auf keinen Fall. Irgendwo muss Integration stattfinden. Eine starre Trennung wäre verheerend, sie würde die Differenzen vergrössern. Gerade die Schweiz ist ein Beispiel dafür, dass Durchmischung in der Ausländerpolitik erfolgreicher ist als eine Ghettoisierung wie etwa in Frankreich.

Verstehen Sie, dass gewisse Eltern fürchten, ihr Kind lerne in einer Klasse mit hohem Ausländeranteil zu wenig, und darum Privatschulen suchen?

Es kommt auf die Situation an. Ich würde mir wünschen, dass die Eltern in solchen Fällen zuerst mit der Schule das Gespräch suchen und vielleicht selber Verbesserungsmöglichkeiten einbringen. Und dass Schulen mehr Freiheit und Mittel bekommen, auf die jeweiligen Probleme zu reagieren. Ich stelle fest, dass durchmischte Schulen wie etwa die International Schools sehr begehrt sind. Wieso sollten sie es nicht auch im Zürcher Kreis 4 sein?
 

Sprachunterricht
Finanzkrise gefährdet das Angebot

Allein im Kanton Zürich besuchen mehr als 10 000 Kinder Unterricht in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK), im Rest des Landes kommen noch Tausende dazu. Sie alle haben ausländische Wurzeln, und ihren Eltern ist es wichtig, dass diese nicht vergessen gehen. Das Angebot der Kurse reicht von Italienisch bis Amharisch, je nach Land und Sprache werden sie von privaten Vereinen getragen oder gleich vom Staat. Italien, Portugal und Griechenland etwa finanzieren die Kurse über ihre Botschaften und Konsulate.

Wegen der Finanz- und Schuldenkrise sind die Angebote dieser Staaten nun aber in Gefahr. Italien etwa hat bereits Lehrer entlassen, dank einem Zuschuss des italienischen Parlaments sind die Kurse immerhin bis Ende Jahr gesichert. Auch Griechenland baute Personal ab, zudem müssen sich nun auch die Eltern an den Kurskosten beteiligen. Dasselbe gilt für Portugal, das überdies durch grössere Klassen Geld spart. Gemeinsam ist allen drei Gemeinschaften: Was künftig mit dem HSK-Unterricht geschieht, ist offen. «Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht», sagt Marco Tovani vom italienischen Generalkonsulat.

Angesichts dieser Probleme fordern die Gewerkschaften, dass die Volksschule wo nötig diese Kurse selber übernimmt und finanziert. Die Kantone haben dafür allerdings wenig Gehör. «Angesichts der Sparpakete, mit denen sich die Kantone konfrontiert sehen, werden es entsprechende Vorstösse wohl schwer haben», antworteten die kantonalen Erziehungsdirektoren im September. Sie behielten damit bisher recht: Das Zürcher Volksschulamt argumentiert, es bestehe keine gesetzliche Grundlage für die Übernahme der Kosten. Und die Basler Regierung hielt kürzlich dazu fest, man sehe nur die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit den HSK-Trägerschaften weiter zu optimieren.
 


Quelle: NZZaS, 28.10.2012