Von: Medienmitteilung der Unia und des «Movimento Cívico de Defesa do EPE na Suíça»
Schweizer
Regierung muss sich für portugiesische Migrantinnen und Migranten einsetzen
17.03.2012 http://unia.ch/
Heute haben in Bern rund mehrere Hundert in der Schweiz wohnhafte Portugiesinnen und Portugiesen gegen die brutalen Sparprogramme der portugiesischen Regierung demonstriert. Im Zuge des Kahlschlages im portugiesischen Staatshaushalt wurden in der Schweiz Kurse in portugiesischer Sprache und Kultur (HSK-Kurse) abgebaut und den portugiesischen Angestellten in der Schweiz wurden die Löhne massiv gekürzt. Zu einer allgemeinen Lohnkürzung von gegen 10 Prozent kommt hinzu, dass kein Ausgleich für den starken Franken erfolgt ist, was insgesamt zu Lohnreduktionen von teilweise mehr als 40 Prozent geführt hat! Viele portugiesische Staatsangestellte verdienen heute in der Schweiz Löhne unter dem Existenzminimum.
Heute haben in Bern rund mehrere Hundert in der Schweiz wohnhafte Portugiesinnen und Portugiesen gegen die brutalen Sparprogramme der portugiesischen Regierung demonstriert. Im Zuge des Kahlschlages im portugiesischen Staatshaushalt wurden in der Schweiz Kurse in portugiesischer Sprache und Kultur (HSK-Kurse) abgebaut und den portugiesischen Angestellten in der Schweiz wurden die Löhne massiv gekürzt. Zu einer allgemeinen Lohnkürzung von gegen 10 Prozent kommt hinzu, dass kein Ausgleich für den starken Franken erfolgt ist, was insgesamt zu Lohnreduktionen von teilweise mehr als 40 Prozent geführt hat! Viele portugiesische Staatsangestellte verdienen heute in der Schweiz Löhne unter dem Existenzminimum.
Mehrere Hundert in der Schweiz wohnhafte
Portugiesinnen und Portugiesen und zahlreiche solidarische Schweizerinnen und
Schweizer haben heute an einer Demonstration auf dem Waisenhausplatz in Bern
gegen die brutalen Sparprogramme der portugiesischen Regierung demonstriert und
die Schweizer Regierung aufgefordert, sich für die Rechte der portugiesischen
Gemeinde in der Schweiz einzusetzen.
Im Ausland lebende portugiesische Kinder haben
gemäss portugiesischer Verfassung das Recht auf Kurse in portugiesischer
Sprache und Kultur. In der Schweiz besuchen heute rund 22'000 Kinder diese
sogenannten HSK-Kurse, die vom portugiesischen Staat wesentlich mitfinanziert
werden. Diesem für die Integration der Portugiesinnen und Portugiesen wichtigen
Angebot droht nun eine empfindliche Schwächung: Im Dezember letzten Jahres hat
die portugiesische Regierung 20 HSK-Lehrpersonen entlassen und die Entlassung
von weiteren 27 Lehrpersonen angekündigt. Das hat fatale Auswirkungen auf die
portugiesischen Kinder in der Schweiz: Etwa 1'200 Kinder haben seither keinen
Unterricht mehr, für 1'800 Kinder konnte nur eine unbefriedigende Lösung
gefunden werden. Von der angekündigten Entlassung von weiteren Lehrkräften
wären gegen 4'000 Kinder betroffen.
Die portugiesischen Eltern haben sich in einer
BürgerInnenbewegung zur Verteidigung der HSK-Kurse (Movimento Cívico de Defesa
do EPE na Suíça) organisiert. Der «Movimento Cívico» und die Gewerkschaft Unia
lehnen den Abbau bei den HSK-Kursen entschieden ab. Die gute Beherrschung der
Muttersprache und die Kenntnis der eigenen Kultur sind ein wichtiges Mittel zur
Integration der Portugiesinnen und Portugiesen in der Schweiz. Der «Movimento
Cívico» und die Unia fordern von der Schweizer Regierung, sich bei den
portugiesischen Behörden für den Erhalt der HSK-Kurse einzusetzen. Auch in
anderen Ländern, etwa Italien, sind im Rahmen von Sparprogrammen Bestrebungen
im Gange, die HSK-Angebote zu streichen oder zu reduzieren. Mittelfristig
müssen die Schweizer Behörden Massnahmen ergreifen, um die HSK-Kurse zu
erhalten und in die schweizerischen Schulstrukturen zu integrieren.
Unhaltbare Situation für die portugiesischen
Staatsangestellten in der Schweiz
Zurzeit leben und arbeiten 200 portugiesische
Staatsangestellten in der Schweiz — nebst den HSK-Lehrpersonen auch die
Botschafts- und Konsulatsangestellten. Die portugiesische Regierung spart auch
auf ihre Kosten: Letztes Jahr hat sie den Lohn ihrer Angestellten um bis zu 10
Prozent gekürzt. Das Botschafts- und Konsulatspersonal, das den Lohn in Euro
ausbezahlt erhält, musste aufgrund des starken Frankens eine zusätzliche
Lohnreduktion in Kauf nehmen. Heute verdienen die Staatsangestellten in der
Schweiz teilweise mehr als 40 Prozent weniger als noch vor drei Jahren. Und es
wird noch schlimmer: Ab diesem Jahr müssen die Angestellten auch noch auf den
13. und 14. Monatslohn verzichten. Trotz fünfwöchigem Streik der Botschafts-
und Konsulatsangestellten bleibt die portugiesische Regierung hart und
ignoriert die Tatsache, dass viele portugiesische Angestellte in der Schweiz
Löhne unter dem Existenzminimum beziehen.
Die Gewerkschaft Unia, die viele Botschafts-
und Konsulatsangestellte organisiert, hat das Eidgenössische Departement des
Äussern (EDA) dazu aufgefordert, sich bei der portugiesischen Regierung für
existenzsichernde Löhne für die portugiesischen Staatsangestellten einzusetzen.
Die portugiesische Regierung hat sich mit dem sogenannten
Akkreditierungsvertrag dazu verpflichtet, ihren Botschafts- und
Konsulatsangestellten ortsübliche Löhne zu bezahlen.
- Marília Mendes, Gewerkschaftssekretärin
Bereich Migration der Gewerkschaft Unia
- Manuel Beja, Rat der
portugiesischen Gemeinden im Ausland
- Marco Martins, Delegierter der
Gewerkschaft des portugiesischen Konsulatspersonals
- Teresa Soares, Generalsekretärin
der Gewerkschaft der Lehrer und Lehrerinnen der portugiesischen Gemeinden
Sem comentários:
Enviar um comentário